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Wasserfilter mit Umkehrosmose

Umkehrosmose

 

Das Verfahren der Umkehrosmose (englisch: reverse osmosis) ist mit einer extrem feinen Filtration vergleichbar und wird daher auch als Hyperfiltration bezeichnet. Bei Wasserfiltern, die dieses Verfahren verwenden, wird die Umkehrung eines Prozesses der Osmose genutzt, welcher in der Natur von elementarer Bedeutung ist.

         

Osmose

Osmose bezeichnet den Prozess des Konzentrationsausgleich zweier Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membran. Dieser Vorgang tritt immer auf, wenn zwei wässrige Lösungen mit unterschiedlicher Ionen-Konzentration durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Wand getrennt sind.

Im Prozess der Osmose wird der Konzentrationsausgleich dadurch erreicht, dass das Lösungsmittel Wasser durch die Wand auf die Seite der höheren Ionen-Konzentration wechselt und somit die dortige Lösung verdünnt. In der Natur ist das Osmose-Prinzip von größter physiologischer Bedeutung, wenn durch die semipermeablen Membranen nur das Lösungsmittel, nicht aber die gelösten Substanzen durchlassen werden. Denn damit kann zum einen der Wasserhaushalt der Zellen reguliert und zum anderen ein Innendruck (Turgor, osmotischer Druck) zur Stabilität aufrecht gehalten werden.

 

Osmoseprozess

Physikalisch gesehen sind die Ionen-Lösungen - die voneinander durch Membranen getrennt sind - immer bestrebt einen Konzentrationsausgleich zu erlangen. Das bedeutet, dass Ionen von der hochkonzentrierten Seite auf die Seite der niedrigeren Konzentration gelangen wollen. Da die Osmosemembran eine Barriere darstellt, die die Ionen aufgrund ihrer molekularen Größe nicht ohne weiteres durchwandern können, strömen statt dessen die kleineren Wassermoleküle von der niedrig konzentrierten Seite auf die höher konzentrierte. Dabei fließen die Wassermoleküle so lange, bis entweder die Ionen-Konzentrationen der beiden Seiten ausgeglichen sind oder ein Druck auf der hochkonzentrierten Seite aufgebaut wird - der sogenannte osmotische Druck. Dabei gehorcht der osmotische Druck einer stark verdünnten Lösung den Gesetzen, die für ideale Gase gelten. Er steigt proportional zur Konzentration der Lösung an und nimmt proportional zur Temperatur zu.

 

Osmose in der Natur

Prozesse der Osmose sind uns allen schon einmal begegnet, wenn wir nach einem Regenschauer reife Kirschen ernten und feststellen, dass sie eingerissene oder vernarbte Stellen bekommen haben. Dies liegt daran, dass die Kirschhaut die Funktion einer semipermeablen Membran übernimmt. Auf der Innenseite dieser Membran (hier die Osmosemembran im technischen Sinne) befindet sich der Kirschsaft mit einer hohen Ionen-Konzentration in Form von Zucker, außen hängen die Regentropfen, die als ideales Lösungsmittel fungieren. Da die Zuckermoleküle aufgrund ihrer Größe nicht durch die Membran nach außen wandern können, fließen statt dessen die Wassermoleküle ins Innere der Kirsche. Eine reife Kirsche kann jedoch ihr Volumen nicht wesentlich vergrößern, um das zusätzliche Wasser aufzunehmen. Folglich steigt der Innendruck (osmotischer Druck) der Kirsche so weit an, bis die Kirschhaut schließlich einreißt.

 

 

Verfahren der Umkehrosmose

Bei dem Verfahren der Umkehrosmose wird das zuvor beschriebene Prinzip der Osmose umgekehrt. Auf der Seite mit den hohen Ionen-Konzentrationen (Leitungswasser, Rohwasser) wird ein Druck angelegt (Wasserleitungsdruck), der das Wasser in die andere Richtung zwingt, nämlich auf die Reinwasserseite mit der niedrigeren Konzentration. Die unerwünschten gelösten Stoffe (z.B. Härtebildner, Nitrat, Kieselsäure, Rückstände von Pestiziden und Medikamenten, um nur einige zu nennen) können aufgrund ihrer molekularen Größe nicht durch die ultrafeine Membran gelangen - auf der Reinwasserseite ist somit fast ausschließlich Wasser und keine Ionen.

 

Keine Schadstoffakkumulation in der Osmosemembran

Da während des Betriebs ständig Leitungswasser mit den darin enthaltenen Substanzen nachfließt, müssen die von der Osmosemembran zurückgehaltenen Stoffe laufend abgeführt werden, damit ein Verstopfen der Membran verhindert wird. Eine Umkehrosmoseanlage produziert infolgedessen neben dem Reinwasser (Permeat) auch Abwasser (Konzentrat), das die unerwünschten Substanzen in erhöhter Konzentration enthält und die weggespült werden. Hierbei wird sogleich einer der gravierenden Unterschiede der von Wasserfiltern basierend auf Umkehrosmosetechnik zu Techniken mit Akkumulationsfiltern deutlich. Der Wirkungsgrad (Menge des filtrierten Wassers pro Menge Rohwasser aus der Leitung) ist zwar nie Eins, da stets "Abwasser" entsteht. Das mit Schadstoffen angereicherte Abwasser wird aber stets abgeführt, so dass es nie zur Akkumulation von zurückgehaltenen Schadstoffen an der Osmosemembran kommen kann.


Umkehrosmose in den USA

Entwickelt wurde die Technik in den 60er Jahren im Autrag der NASA, die ein Trinkwasser-Recycling-System für bemannte Weltraumflüge benötigte. Bis heute kommen alle Memrane nahmhafter Hersteller aus den USA. Das bedeutendste Anwendungsgebiet ist heutzutage die großtechnische Meerwasserentsalzung. Weitere Einsatzbereiche sind Lebensmittelindustrie (Aufkonzentrieren von Fruchtsäften), Medizin (Dialyse), Abwasser-Recycling (z.B. in galvanischen Betrieben). In den USA haben Umkehrosmoseanlagen schon längst Einzug in die Haushalte gehalten. Ein Wasserfilter mit Osmosetechnik gehört mittlerweile zum Standard einer gut ausgestatteten Küche.

 

Trinkwasserfilter mit Osmosetechnik verwenden ebenfalls fast immer Akkumulationsfilter als Vorfilter. So helfen Feinfilter als Schutz vor Schwebstoffen und anschließende Aktivkohlefilter verringern den Chlorgehalt um die hochwertige Osmosemembran zu schützen. Regelmäßiges Spülen verlängert die Lebensdauer der Umkehrosmosemembran erheblich.

 

Umkehrosmose - Anschaffungs- und Betriebskosten

Hier finden Sie eine Auswahl unserer Wasserhaus Umkehrosmoseanlagen mit Anschaffungs- und laufenden Betriebskosten im Pdf-Format zum ausdrucken.

 

Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung